Kyu-Prüfungen: Wenn es so im Sagamikan aussieht, wird es ernst…
…denn es sind Kyu-Prüfungen angesagt!
Zwischen Prüfungen und Wettkämpfen gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied. Während die Teilnahme an Wettkämpfen nicht obligatorisch ist, muss sich jeder Karateka früher oder später der harten Realität einer Gürtelprüfung stellen.
So auch am vergangenen Donnerstag 05.06.2025, wo sich zunächst in 2 Gruppen nacheinander 27 Kinder von Helmut Fischer (7. Dan) und Thomas Binöder (1. Dan) und anschließend 5 Erwachsene von Ralf Halter (5. Dan) und Volker Huelsekopf (4. Dan) jeweils zum nächsten Kyu-Grad (Schüler-Grad) prüfen ließen.
Los ging es mit „Kihon-Ido“, der Kombinationen aus Ständen, Abwehrformen, Hand- und Fußtechniken. Dabei wird das Zusammenspiel aus Präzision, Dynamik und Kraft bewertet, mit dem jede Technik auf den Punkt gebracht wird. Da jede der 6 Kombinationen 10-mal vorgeführt wird, kamen die Prüflinge hier schon ganz gut ins Schwitzen und mussten mit ihren Kräften haushalten, damit auch die letzte Technik so gut aussieht, wie die Erste.
Als Nächstes kamen die „Kata“, also die festgelegte Abfolge von Techniken, die als Kampf in verschiedene Richtungen auch als „Schattenboxen“ bekannt sind. Der Karateka bewegt sich hier in alle Richtungen und vollführt Abwehrbewegungen, Angriffe und Ausweichbewegungen gegen einen unsichtbaren Gegner, der immer wieder angreift. Was für einen Außenstehenden seltsam wirkt, hat durchaus einen tiefen Sinn.
Die Kata ist nämlich eine Art codierte Geschichte, mit der ein ganzes System aus Kampftechniken festgeschrieben und über die Generationen weitergegeben wird. Von den Prüflingen der Unterstufe (9.-7. Kyu) wurden die Taikyoku-Kata und teils die Gekisai-Dai-Ichi verlangt, durchaus schon Karate auf hohem Niveau. Die Mittelstufe drehte dann mit Gekisai-Dai-Ni, Saifa und Seenchin voll auf und bewies ihr Können.
Last not least standen dann die Partnerformen „Kumite“ auf dem Programm. Im Shiai-Kumite und Kumite-Ura werden die Angriffe des Partners abgewehrt und gekontert. Jedes Detail ist hier wichtig, der Blick, die Geschwindigkeit und Präzision des Angriffs bis hin zum Kiai, dem Kampfschrei, der eine besondere Bedeutung hat. Die „Nage-Waza“, die ab dem Grüngurt gezeigt werden muss, schließt mit dem Zubodenwerfen des Angreifers ab, nachdem der Verteidiger dessen Angriff abgewehrt und mit einer „Schocktechnik“ gekontert hat.
Alle Prüflinge zeigten das beschriebene Programm mit guten Leistungen und überzeugten die Prüfer und so konnten sich am Ende alle über das Bestehen zum nächsten Ky-Grad freuen.
Wir gratulieren ganz herzlich und sind gespannt auf den weiteren Weg jedes Einzelnen bei uns um Dojo! Mal sehen, wie es weitergeht…