Goju-Ryu Karate

Goju-Ryu

Goju-Ryu (剛柔流, zu Deutsch „harter und weicher Stil“) ist ein Karate-Stil mit lang zurückreichender Tradition, der besonders viele Elemente des ursprünglichen chinesischen Boxens des 17. bis 19. Jahrhunderts enthält. Der Name Goju-Ryu wurde von Chojun Miyagi (1888–1953) gewählt. Er bezog sich bei der Auswahl des Stilnamens auf das lange Zeit geheim gehaltene Bubishi, in dem eine der „Acht Regeln des Faustkampfes“ lautet: „Alles im Universum atmet hart und weich“.

Beim traditionellen Goju-Ryu Karate werden Verteidigungs-, Angriffs- und Ausweichbewegungen mit allen Teilen des Körpers verbunden und mit Fuß- und Körperbewegungen („tai sabaki“) in defensiven und offensiven Manövern im unbewaffneten Kampf eingesetzt. Charakteristisch sind die effektiven Nahkampftechniken. Goju-Ryu lehrt jedoch, wie übrigens jede Stilrichtung, den Kampf auf allen Distanzen.

Trainingsinhalte

  • Kihon: die Grundschule des Karate, in der explizite Techniken geübt und verfeinert werden.
  • Kata: festgelegte Bewegungsabfolgen, die einzelnen Stile unterscheiden sich hauptsächlich durch die Anzahl und Art der geübten Kata sowie die daraus resultierenden Stil-Prinzipien. Im Goju-Ryu werden 12 Kata gelehrt.
  • Partnerübungen (Kumite): Kampfübungen mit Partnern. Von festgelegten Übungen wie dem „Yakusoku-Kumite“ bis zum Freikampf ist alles möglich.
  • Ibuki: im Goju-Ryu wird auch der Atmung (Ibuki oder Ikibuki), besondere Aufmerksamkeit gewidmet; genauer gesagt der Koordination der Atmung mit den Bewegungen, was vor allem in den Heishu-Kata Sanchin und Tensho vermittelt wird.

Wichtig im Training sind Disziplin, Höflichkeit, Anstand und Benehmen wie sie in den Dojokun definiert werden.